Darsteller: Julia Jentsch, Fabian Hinrichs,
Alexander Held, André Hennicke, Johanna Gastorf.
Die Story: Februar 1943: Sophie (Julia Jentsch)
und Hans Scholl (Fabian Hinrichs) bereiten in München eine Flugblattaktion mit
anderen Mitgliedern der Widerstandszelle „Die Weiße Rose“ vor. Ein übrig
gebliebener Stapel Flugblätter soll am nächsten Tag von den Geschwistern
Scholl in der Uni verteilt werden. Die riskante Aktion gelingt zunächst, aber
im letzten Moment werden sie doch ertappt. Sophie und Hans kommen in
Gestapo-Gewahrsam. Sophie schafft es zunächst, ihren Vernehmungsbeamten Hans
Mohr (Alexander Held) von ihrer Unschuld zu überzeugen. Doch als er sie mit
dem Geständnis ihres Bruders konfrontiert wird, gesteht sie auch. Mohr baut
Sophie goldene Brücken, welche ihr Leben retten könnten, doch sie verleugnet
weder ihre Ideale, noch ihre Mittäterschaft. Sophie findet im Gefängnis Trost
und Halt bei ihrer Zellengenossin Else Gebel (Johanna Gastorf). Die Ergreifung
der Mitglieder der Weißen Rose ist für die Nazis derart wichtig, dass der
Präsidenten des Volksgerichtshofes Roland Freisler (André Hennicke) persönlich
nur wenige Tage später den Prozess gegen die Scholls führt…
Die Stars: Julia Jentsch („Die fetten Jahre sind
vorbei“), gerade vom Verband der Deutschen Filmkritik zur besten
Schauspielerin des Jahres gewählt, schafft es in einer beeindruckenden
schauspielerischen Leistung, Sophie Scholl auf der Leinwand wieder zum Leben
zu erwecken. Alexander Held („Schindlers Liste“; „Der Untergang“) stellt Hans
Mohr als Mensch dar, der für Recht und Ordnung sorgt, egal von welchem System
diese auch immer definiert werden. Er glaubt als Profiteur des Regimes an die
positiven Errungenschaften, die die Nazis den Deutschen versprochen haben.
Doch er hat Hochachtung vor Sophie und will sie retten.
Der Regisseur: Bisher ist Marc Rothemund eher
durch leichte Film- („Harte Jungs“; „Das merkwürdige Verhalten
geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit“) und Fernseh- („Rechtsanwalt
Abel“) Kost aufgefallen. Mit diesem großartigen Doku-Drama liefert er sein
Meisterstück ab.
stadtmagazin-Bewertung: Das Drehbuch entstand
nach, in den Stasi-Archiven entdeckten Vernehmungsprotokollen des Falles.
Subtil und dadurch besonders beklemmend zieht der Film den Zuschauer in seinen
Bann. Keine Effekthascherei, sondern sachliche Nüchternheit und brillante
Darsteller, die das Grauen des bürokratischen Nazi-Terrors perfekt
widerspiegeln. Zwei Tage vor dem 62. Jahrestag von Sophie Scholls Hinrichtung
kommt dieses eindringliche Plädoyer für Zivilcourage in die Kinos. Spannend,
aufwühlend und sehr beeindruckend wird diese Geschichte von Mut, Widerstand
und Idealen nicht nur für ein junges Publikum aufbereitet. Eine der besten
deutschen Produktionen der letzten Jahre, der bestimmt bei der Berlinale
2005 und eventuell auch bei den 2006er Oscars gute Chancen hat. Als sechster
Film in den letzten 8 Jahren und als erster deutscher Film überhaupt erhält er
die stadtmagazin-Höchstnote. Unbedingt anschauen!
–jvg
Bewertung: *****
Deutschlandstart: 24. Februar 2005
Verleih: X-Filme
Sideways
USA 2004 / 95 Min.
Regie: Alexander Payne.
Darsteller: Paul Giamatti, Thomas Haden Church,
Virginia Madsen, Sandra Oh, Marielouise Burke, Jessica Hecht, Missy Doty.
Die Story: Der seit zwei Jahren unter seiner
Scheidung leidende College-Lehrer und verhinderte Schriftsteller Miles Raymond
(Paul Giamatti) will mit seinem College-Freund Jack Lopate (Thomas Haden
Church) dessen letzte Woche vor seiner Hochzeit im Weinland nördlich von Santa
Barbara zelebrieren. Partyboy Jack will noch einmal richtig auf die Pauke
hauen, bevor er unter die Haube kommt, und die Weinproben im Gegensatz zu
seinem sinnsuchenden Freund Miles nutzen, um eine wilde Zeit mit der kessen
Stephanie (Sandra Oh) zu verbringen. Gleichzeitig versucht er, den zaudernden
Miles zu einer Romanze mit der bezaubernden Kellnerin Maya (Virginia Madsen)
zu überreden.…
Der Star: Paul Giamatti („Der Mondmann“) in seiner
zweiten sensationellen Hauptrolle nach seinem ewig stänkernden Misanthropen
Harvey Pekar in "American Splendor".
Der Regisseur: Nach seinem Durchbruch mit der
umwerfenden Jack-Nicholson-Show „About Schmidt“ geht Alexander Payne, der
Chronist von Freud und Leid des kleinen Mannes, wieder auf Reisen und
begleitet zwei College-Freunde auf ihrer erkenntnisreichen Woche ins Weinland.
stadtmagazin-Bewertung: Mit Selbstbewusstsein und
Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten arbeitet Payne bei diesem Film und kann
es sich mittlerweile erlauben, auf jegliche zeitgeistigen und inszenatorischen
Mätzchen zu verzichten und als Regisseur völlig auf seine Figuren und seine
Geschichte zu vertrauen. Ganz simpel erzählt Payne seinen Film, weil er weiß,
dass die Darsteller und sein abermals mit seinem Kreativpartner Jim Taylor
geschriebenes Drehbuch die Show sind. Wie sie die Schwächen ihrer Hauptfiguren
offenbaren, ohne sie jemals schwach oder gar unsympathisch erscheinen zu
lassen, und dahinter ihre Wünsche und Sehnsüchte aufschimmern lassen, ihre
verpassten Chancen und Fehler zu konstatieren, ist große Kunst - gerade weil
„Sideways“ immer aufrecht ist, selbst in seinen schwersten Momenten von
beschwingter Leichtigkeit und Liebe für seine Figuren und auch die Niederlagen
wie Triumphe zelebriert. Weniger auf einen Star zugeschnitten als der
Vorgänger, bietet Payne seinen Hauptdarstellern Paul Giamatti und Thomas Haden
Church in seiner wunderbaren Komödie bei ihren sympathischen Eskapaden den
Raum für wunderbar genaue Charakterisierungen und entdeckt auf seine
unverwechselbar beobachtete Art, dass im Wein nicht nur Wahrheit, sondern auch
der Stoff für Träume, Lebensanschauungen und sehr viel Humor liegt.
-jvg
Bewertung: ****0
Deutschlandstart: 03. Februar 2005
Filmverleih: 20th Century Fox
Wenn Träume fliegen lernen
USA/GB 2004 / 100 Min.
Regie: Marc Forster.
Darsteller: Johnny Depp, Kate Winslet, Freddie
Highmore, Julie Christie, Dustin Hoffman, Radha Mitchell, Kelly Macdonald, Ian
Hart, Timothy Spall.
Die Story: London am Anfang des 20. Jahrhunderts:
Der schottische Autor James M. Barrie (Johnny Depp) will die saturierte
Londoner Theaterszene aufmischen und erneuern. Die Begegnung mit vier
vaterlosen Jungen im Kensington Park ist der Ausgangspunkt für eine
wundervolle Geschichte. Nicht nur mit den vier Knaben, sondern auch zur
Mutter, der schönen Witwe Sylvia (Kate Winslet), verbindet ihn bald eine
herzliche Freundschaft. Er lässt mit ihnen Drachen steigen, spielt Cowboy und
Indianer, ermuntert die aufgeweckten Kinder, selbst ein kleines Theaterstück
zu schreiben. Vom ganz normalen Familienalltag lässt er sich zum Klassiker
"Peter Pan" inspirieren und muss nicht nur beim Impresario Überzeugungsarbeit
leisten, sondern auch bei der Theatertruppe. Nicht jeder Schauspieler findet
es spannend in einem Hundefell auf der Bühne zu agieren. Die Premiere im
Dezember 1904, zu der Barrie 35 Heimkinder einlädt, wird ein Riesenerfolg.
Doch Tragik und Tod lassen nicht lange auf sich warten....
Die Stars: Johnny Depp („Gilbert Grape“; „Edward
mit den Scherenhänden“) in einer seiner schönsten Rollen, die ihm vielleicht
endlich den schon lange verdienten Oscar einbringt. Kate Winslet („Titanic“;
„Iris“) spielt die moderne Witwe Sylvia.
Der Regisseur: Der Deutsch-Schweizer Marc Forster
geht nach seinem brutalen Oscar-prämierten Biopic „Monster“ mit Charlize
Theron in eine viel gefühlvollere Richtung.
stadtmagazin-Bewertung: Forsters Erzählung ist
herzergreifend und rührt zu Tränen, ohne in Kitsch zu verfallen. Bestens
besetzt sind die Kinder, vor allem Freddie Highmore in der Rolle des kleinen
Peter, der als Pan-Vorbild fungiert, dazu Julie Christie als resolute
Großmutter, Kate Winslet, die auf der Bühne schon „Wendy“ spielte, als
todkranke Sylvia,, Radha Mitchell als Barries unglückliche Gattin. Johnny Depp
macht dieses subtil gesponnene Märchen zu einer melancholischen Fabel über die
Freude an der Kindheit, zu einer Reise ins Reich der Imagination, wo auch
Erwachsene, die den Verlust der Jugend betrauern, schieres Glück empfinden.
„Peter Pan“, neben „Superman“ weltweites Idol, weckt Erinnerung an eine Zeit
der Unbeschwertheit, Unschuld und Unverbildetheit. Trotz „Harry Potter“
beeindruckt diese Hymne auf die Fantasie und den Willen, seine Träume zu leben.
-jvg
Bewertung: ****0
Deutschlandstart: 10. Februar 2005
Filmverleih: Buena Vista
Kammerflimmern
D 2004 / 101 Min.
Regie: Hendrik Hölzemann.
Sprecher: Matthias Schweighöfer, Jessica Schwarz,
Jan Gregor Kemp, Florian Lukas, Bibiana Beglau, Rosel Zech, Ulrich Noethen.
Die Story: Als siebenjähriger verliert Paul seine
Eltern bei einem gemeinsamen Autounfall. Mittlerweile ist er 26 Jahre alt,
arbeitet in Köln als Rettungssanitäter und wird von seinen Kollegen nur
„Crash“ (Matthias Schweighöfer) genannt. Sein eigenes Dasein hat der
traumatisierte junge Mann immer noch nicht im Griff. Obwohl seine Kollegen
Fido (Jan Gregor Kremp) und Richie (Florian Lukas) ständig versuchen, seine
beinahe autistische Verschlossenheit aufzubrechen, flüchtet sich Crash immer
wieder in Tagträume oder nimmt auf seinem Skateboard Reißaus. Doch die
Begegnung mit der hochschwangeren November (Jessica Schwarz) ändert sein Leben
von Grund auf. Zum ersten Mal hat er das Gefühl, zu lieben und geliebt zu
werden. Das Glück ist indes nur von kurzer Dauer. Als eines Tages plötzlich
die Wehen einsetzen und das junge Paar im Rettungswagen Richtung Krankenhaus
rast, scheint sich für Crash das Schicksal zu wiederholen...
Die Stars: Jessica Schwarz begann als Modell und
2000 bei VIVA als Frau von „Film ab!“. Im gleichen Jahr hatte sie ihr
Spielfilm-Debüt mit „Nichts bereuen. Sie drehte gemeinsam mit Matthias
Schweighöfer („Soloalbum“) 2002 Dominik Grafs TV-Film „Die Freunde der
Freude“, für den beide den Adolf-Grimme-Preis bekamen.
Der Regisseur: Der 1976 geborene Hendrik
Hölzemann, der auch das Drehbuch zu „Nichts bereuen“ verfasste, schrieb das
Drehbuch als Abschlussarbeit an der Ludwigsburger Filmakademie. Der Film ist
auch sein Leinwand-Debüt als Regisseur.
Stadtmagazin-Bewertung: Hölzemann weiß, wovon er
spricht, denn er hat seinen Zivildienst als Sanitäter abgeleistet. Und so
wirken seine Figuren wie dem wirklichen Leben entsprungen. Er nutzt seine
Kenntnisse und Erfahrungen, um seine ungewöhnliche Love Story vorantreiben zu
können. Dabei verlässt er immer wieder die lineare Erzählstruktur, wirbelt die
Zeitebenen ebenso durcheinander wie Sequenzen von Traum und Realität, ähnlich
dem medizinischen Kammerflimmern, bei dem die einzelnen Herzmuskelfasern nur
noch chaotisch zucken. Trotzdem weiß der Betrachter immer, woran er ist, er
lernt so seine Protagonisten immer besser kennen. Dass die Sorgfalt des
Drehbuchs sich auch bei Kameraarbeit und Produktionsdesign fortsetzt, wirkt
wie selbstverständlich bei diesem sehenswerten Erstling.
Die Story: Im Januar 1917 werden fünf französische
Soldaten wegen Selbstverstümmelung auf dem Schlachtfeld zwischen die Fronten
in den sicheren Tod geschickt. Sie versuchten durch die selber zugefügten
Wunden dem Wahnsinn des Krieges zu entfliehen. Einer der Fünf ist Manech
(Gaspard Ulliel), Verlobter von Mathilde (Audrey Tautou), die nicht wahr haben
will, dass ihr Geliebter tot sein soll. Sie schickt einen Detektiv aus, der
die Wahrheit entschlüsseln soll, und macht sich gleichzeitig selbst auf den
Weg, Manech zu finden....
Die Stars: Audry Tautou wurde weltbekannt durch
ihre Rolle als Amélie Poulin in „Die fabelhafte Welt der Amélie“.
Oscar-Preisträgerin Jodie Foster („Taxidriver“; „Das Schweigen der Lämmer“)
ist hier in einer kleinen, aber feinen Rolle zu bewundern.
Der Regisseur: Jean-Pierre Jeunet wurde bekannt
mit seinem Co-Regisseur Marc Caro für Filme wie „Delikatessen“ oder „Die Stadt
der verlorenen Kinder“. Er machte einen Ausflug nach Hollywood um „Alien 4:
Die Wiedergeburt“ zu drehen. Danach schuf er 2001 den Welterfolg „Die
fabelhafte Welt der Amélie“.
Stadtmagazin-Bewertung: Die Leinwand, auf der
Jeunet malt, ist größer, die Geschichte ist ernster und epischer, die zur
Verfügung stehenden Mittel sind vielfältiger. Doch trotz der erkennbar
gewachsenen Ambition und des insgesamt düstereren Tons ist "Mathilde"
unverkennbar ein Film von Jeunet, der wie in "Amélie" auf einen allwissenden
Erzähler und zahllose erzählerische Umwege setzt, mit denen schlaglichtartig
Hintergründe über Figuren, Orte und Begebenheiten angerissen werden. Kaum ein
Film zeigt mehr Schmerz und Leid der Soldaten im 1. Weltkrieg so präzise und
unerbittlich wie dieser. Anfangs mögen die verrückten Ausflüge der Fantasie,
mit denen Jeunet seinen Film immer wieder den dreckverklumpten Schützengräben
entreißt, zuviel oder gar unangemessen erscheinen. Tatsächlich aber lindern
die rasend montierten Anekdoten nie den Horror. Indem er Glück und Leid,
Hoffnung und Verzweiflung, Liebe und Tod aufeinanderprallen lässt, forciert
Jeunet den Schrecken sogar noch. Überhaupt ist Jeunets perfekte Handhabung
filmischer Mittel Ehrfurcht gebietend. Er hat ein Epos geschaffen, das allein
durch seine visuelle Wucht begeistert.
-jvg
Bewertung: ****0
Deutschlandstart: 27. Januar 2005
Verleih: Warner
Kurzbelichtet:
Aviator
Als Howard Hughes (Leonardo
DiCaprio) mit Anfang 20 Hollywood erobern will, nimmt niemand ihn ernst. Doch
der texanische Millionenerbe inszeniert mit „Hell’s Angels“ einen Kassenhit,
produziert weitere Filme und hat Affären mit Glamourgöttinen wie Ava Gardner
(Kate Beckinsale) und Kathrin Hepburn (Cate Blanchett). Hughes wird eine
Berühmtheit für die Öffentlichkeit, die jedoch nichts von seinen inneren
Dämonen ahnt. Thematischer Schwerpunkt ist jedoch Hughes' Rolle als
Flugpionier, der Geschwindigkeitsrekorde aufstellte, der mit der TWA die
Monopolstellung von Pan Am zu brechen versuchte, der von korrupten Politikern
sabotiert wurde und von neuen Maschinen nicht nur träumte, sondern sie mit dem
ihm eigenen Perfektionismus auch entwarf und bauen ließ. Mit vielen
Mitwirkenden aus „Gangs of New York“, darunter Leonardo DiCaprio und John C.
Reilly, inszeniert Martin Scorsese ein visuell beeindruckendes Porträt von
Howard Hughes, das sich zwar auf die Glanzzeit Hollywoods und des reichen
Exzentrikers konzentriert, aber auch die Abgründe dieses spektakulären Lebens
zeigt. Leider verliert die Handlung zu oft den Faden und so werden die
zweieinhalb Stunden Laufzeit eine ziemliche Tortur für das Sitzfleisch. Gott
sei Dank ist DiCaprio ein begnadeter Schauspieler, bei dem es wirklich Spaß
macht ihm bei der Arbeit zuzuschauen.
-jvg
Bewertung: **000
Deutschlandstart: 20. Januar 2005
Verleih: Buena Vista
New York Taxi
Belle (Queen Latifah) ist eine coole und vor allem
schnelle Fahrradkurierin, die sich das Geld für ein aufgemöbeltes Taxi sauer
verdient hat. Washburn (Jimmy Fallon) ist ein chaotischer Cop, der kein
Fettnäpfchen auslässt und seinen Führerschein verloren hat. Die beiden
gegensätzlichen Charaktere müssen lernen, zusammen zu arbeiten, um eine Reihe
von Überfällen auf zu klären und eine Bande von brasilianischen Modells
dingfest zu machen... US-Remake des von Luc Besson produzierten
Actionkomödienhits „Taxi“ aus Frankreich, in dem Queen Latifah („Chicago“) die
Rolle von Samy Narceri übernimmt, und Jimmy Fallon den Chaos-Cop mimt. Die
Minimal-Handlung ist nach New York verlegt. Ansonsten sorgen auch in der
US-Version vor allem etliche Verfolgungsjagden und krude Comedy für die
Unterhaltung des Publikums. Blickfang des Films ist die erste Filmrolle von
Supermodel Giselle Bündchen.
-jvg
Bewertung:**000
Deutschlandstart: 27. Januar 2005
Verleih: 20th Century Fox
Blade Trinity
Noch einmal muss sich Blade (Wesley Snipes) dem
Kampf gegen die Vampire stellen. Die mächtige Blutsaugerin Danica Talos
(Parker Posey) hat den Urvater und stärksten Vampir der Welt Drake (Dominic
Purcell) wieder zum Leben erweckt, nur um mit dessen Unterstützung den
Planeten komplett in die Herrschaft blutsaufender Riesenfledermäuse zu
bringen. Blade findet eine Handvoll Verbündete bei den Nighstalkern, einer
Gruppe von Vampirjägern. Gemeinsam heften sie sich an die Fersen der
größenwahnsinnigen Monster... Als Vampirjäger „Blade“ war Wesley Snipes 1998
erstmals auf der Leinwand zusehen. Jetzt schöpft Regisseur David S. Goyer für
den völlig überdrehten Abschluss seiner dreiteiligen Comicadaption einmal aus
dem vollen Baller-Repertoire und lässt ihn gemeinsam mit Jessica Biel („Die
Regeln des Spiels“) einen Videogame-mäßigen Vernichtungskampf antreten.
-jvg
Bewertung: *0000
Kinostart: 20. Januar 2005
Verleih: Warner Bros.
Kontroll
Es ist der undankbarste Job von allen. Jeder
pöbelt, spuckt und prügelt auf sie ein und sie dürfen sich eigentlich nicht
wehren und keine Gewalt anwenden. Die Fahrkartenkontrolleure der U-Bahn haben
es ziemlich schwer, aber sie wissen sich zu wehren. Der härteste und
schnellste von ihnen ist Bulczu (Sándor Csanyi). Er hat das U-Bahn-System seit
Jahren nicht mehr verlassen und sich seine eigene Welt mit eigenen einfachen
Regeln definiert. Doch je tiefer er in diese eintaucht, desto mehr läuft er
Gefahr den Verstand zu verlieren. Da taucht plötzlich, wie eine Fata Morgana
ein junges Mädchen in einem Bärenkostüm auf… Nimrod Antal schuf mit seinem
ungarischen Blockbuster einen atmosphärisch dichten Film, der sich zu keiner
Zeit auf ein Genre einlassen will und eine überzeugende Leistung des
Hauptdarstellers zu bieten hat. Leider kam dabei die Handlung etwas kurz, was
man aber erstaunlicherweise verschmerzen kann.
-jvg
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 27. Januar 2005
Verleih: Tiberius Film www.kontroll-derfilm.de
Final Call – Wenn er auflegt, muss sie sterben
Die Biologielehrerin Jessica Martin (Kim Basinger)
wird entführt und in einem Dachboden eingesperrt. Dort zertrümmert ihr
brutaler Entführer (Jason Stratham) das Wandtelefon. Jessica bastelt es wieder
zusammen und kann eine wahllose Nummer wählen. Sie erreicht den Surfer Ryan
(Chris Evans), der ihr Flehen um Hilfe zunächst für einen schlechten Scherz
hält. Doch er bleibt am Handy und wird so in eine brenzlige Situation auf
Leben und Tod verwickelt. Er versucht die Cops zu alarmieren und Jessicas
kleinen Sohn vor einer weiteren Entführung zu bewahren, doch die Entführer
sind immer einen Tick schneller. Es beginnt ein gnadenlose Schnitzeljagd… Kim
Basinger spielt in diesem Neo-Noir-angehauchten Kidnapping-Thriller eine
entführte Mutter, deren einzige Überlebenschance in einer
Mobiltelefon-Verbindung mit einem Unbekannten besteht. Die Parallelen zu
"Nicht auflegen!" sind dabei nicht von ungefähr, da beide Storys auf das Konto
von Drehbuchautor Larry Cohen gehen. Dieses Mobil-Versteckspiel funktioniert
in Hinsicht auf Spannung eigentlich recht gut, auch wenn manche Teile des
Plots aus der Abteilung „Bitte nicht hinterfragen“ stammen. Einige unerwartete
Wendungen tragen zum straffen Tempo bei. Nettes Popcorn-Kino
-jvg
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 03. Februar 2005
Filmverleih: Warner Bros.
Vom Suchen & Finden der Liebe
Die Sängerin Venus Morgenstern (Alexandra Maria
Lara) und der Komponist Mimi Nachtigal (Moritz Bleibtreu) verlieben sich
unsterblich ineinander, trennen sich aber nach sieben Jahren Streitereien
wieder. Da wird ihnen bewusst, dass sie die große Liebe ihres Lebens verloren
haben. Venus nimmt sich einen neuen Freund (Justus von Dohnanyi) und Mimi
nimmt sich das Leben. Aber selbst so kommen sie nicht voneinander los. Da
steigt Venus in die Unterwelt hinab, um den Geliebten aus den Händen von
Hermaphrodiete (Heino Ferch) zu entreißen, doch der Streit brandet neu auf...
Der Vater von Baby Schimmerlos hat wieder zugeschlagen. Nach "Schtonk",
"Rossini" und "Late Show" drehte Münchens Gesellschaftschronist, Autor,
Produzent und Regisseur Helmut Dietl nun eine „märchenhaft
melodramatisch-romantische Komödie“ mit prominenter Besetzung vor lächerlich
fantastischem Hintergrund. Das Drehbuch stammt von Dietl und seinem Koautoren
Patrick Süskind („Das Parfüm“). Ein Film über die Schwierigkeit des Suchens,
Findens und Erhaltens der Liebe vor dem Hintergrund deren genereller
Unmöglichkeit balanciert auf dem feinen Draht zwischen sentimentaler
Melancholie und fader Komik und stürzt dabei völlig ab. Dafür, dass Herr Dietl
5 Jahre für diesen Film gebraucht hat, hätte er sich mit der Idee und der
Story wirklich etwas mehr Mühe geben können. Absolut kein Vergleich zu seinen
TV-Ereignissen. Dietl – bleib beim Fernsehen!