Darsteller:
Michael Nyqvist, Frida Hallgren, Helen
Sjöholm, Lennart Jähkel, Ingela Olsson.
Die Story: Der weltberühmte Dirigent und
notorische Einzelgänger Daniel Dareus (Michael Nyqvist) muss sich nach einem
schweren Herzanfall auf Anraten der Ärzte aus dem aufreibenden Musikgeschäft
zurückziehen. Kurzentschlossen kauft er die alte Grundschule und kehrt in sein
schwedisches Heimatdorf zurück. Eigentlich wollte er sich von der Welt
zurückziehen, doch ganz ohne die Musik kann er einfach nicht existieren. Nach
langen Bitten des Pfarrers nimmt er das Amt des Gemeindekantors an und findet
über seine Leidenschaft für die Musik auch zu den Menschen zurück. Bei seiner
Arbeit mit dem bunt zusammengewürfelten Chor des kleinen Dorfes entfaltet sich
vor ihm allmählich ein ganzer Mikrokosmos menschlicher Sorgen und Nöte, und er
ist überglücklich, als er erkennt, dass er mit Hilfe der Musik einen Weg in
die Herzen der anderen findet, besonders in das von Lena (Frida Hallgren). Das
ist die Erfüllung seines Traums, mit dem er vor Jahrzehnten aus dieser Gegend
aufgebrochen war...
Die Stars: Michael Nyquist ist einer der
wichtigsten schwedischen Schauspieler. Bei uns wurde er durch Rollen in
„Zusammen!“ von Lukas Moodysson und „Der Typ vom Grab nebenan“ bekannt. Frida
Hallgren war einer der „Shooting Stars“ beim Berlinale Talent Campus 2005. Sie
glänzte bereits als Teenager in Filmen wie „Cry“ oder „Once in a Lifetime“ von
Susanne Bier.
Der Regisseur: Der 1938 in Göteborg geborene Kay
Pollak studierte Mathematik und Statistik bevor er über das Studententheater
zum Film kam. 1976 drehte er seinen ersten Spielfilm „Elvis! Elvis!“. Es
folgte der Berlinale-Beitrag „Love Me!“. Als der Film am 28.
Februar 1986 in Schweden anlief, wurde Ministerpräsident Olof Palme nach dem
Kinobesuch ermordet. Ein Schock, ein Trauma, auch für Pollak, der danach
aufhörte, Filme zu machen. Er zog sich 18 Jahre zurück und lehrte Mathematik
und Statistik.
stadtmagazin-Bewertung: Kay Pollak ist das
Palme-Trauma in seinem Comeback-Film noch anzumerken. Es geht um sehr
religiöse, theologische Fragen, um Schuld und Sühne, um Gemeinschaft und die
absolute Harmonie und natürlich um den Tod. Der
Film baut Takt für Takt eine immer größere Vielstimmigkeit auf, man lernt die
Charaktere immer weiter, immer tiefer kennen und man hört die Missklänge unter
ihnen, die Gemeinschaft, die nur Schein ist, in der der Einzelne doch einsam
bleibt. Für den Oscar als Bester
ausländischer Film nominiert und Publikumsliebling der Berlinale ist "Wie im
Himmel" bisher der schönste Film des Jahres: Ein bittersüßes, humorvolles und
wunderschönes Drama, das nie ins Klischee rutscht. Ein absolutes Meisterwerk!
-jvg
Bewertung: *****
Deutschlandstart: 20. Oktober 2005
Verleih: Prokino Filmverleih
Brothers Grimm
USA 2005 / 91 Min.
Regie: Terry Gilliam.
Darsteller: Matt Damon, Heath Ledger, Jonathan
Pryce, Lena Headey, Peter Stormare, Richard Ridings, Mackenzie Crook, Roger
Ashton-Griffiths, Monica Bellucci.
Die Story: Deutschland im frühen 19. Jahrhundert.
Die Brüder Jakob (Heath Ledger) und Wilhelm Grimm (Matt Damon) ziehen durch
Dörfer und Städte. Sie geben vor, Märchen und Geschichten zu sammeln. Aus den
Erzählungen hören sie schnell heraus, wo sich die naive Landbevölkerung vor
Hexen und Gespenstern fürchtet. Und sogleich bieten die Brüder an, die
Menschen vor Spukgestalten zu schützen, Hexenbeschwörungen und Exorzismen
durchzuführen. Doch die französischen Besatzungstruppen bekommen Wind von dem
Gaunerpaar und setzen Jake und Will in Arrest. Sie sollen ihre Fähigkeiten
beweisen. Tief in den Wäldern soll tatsächlich ein unheimliches Wesen leben.
Menschen sind dort auf mysteriöse Art zu Tode gekommen, Kinder spurlos
verschwunden, die Bevölkerung lebt in Angst und Schrecken. Man erzählt sich,
es sei eine unsterblich Hexe, die in einem Turm lebe…
Der Star: Oscar-Preisträger Matt Damon wurde durch
„Good Will Hunting“ und „Ocean’s Eleven“ bei uns bekannt. Der Australier Heath
Ledger erschien erstmals mit „10 Dinge die ich an Dir hasse“ und „Der Patriot“
bei uns in den Kinos.
Der Regisseur: Terry Gilliam ist einer der
verrücktesten und kreativsten Regisseure im Film-Business. Ursprünglich ein
Mitglied des legendären „Monty Python Flying Circus“ zeichnete er für die
meisten Filme der Truppe verantwortlich wie „Ritter der Kokusnuss“ oder
„Jabberwocky“. Weiter führte er Regie bei der neuen Münchhausen-Verfilmung,
bei „Bazil“ oder bei „König der Fischer“.
stadtmagazin-Bewertung: Sieben Jahre nach "Fear
and Loathing in Vegas" und 4 Jahre nach seinem gescheiterten
Don-Quixote-Projekt, verbindet Terry Gilliams neuer Film Humor und Abenteuer
mit einem Zitatenstreifzug durch bekannte Märchen. Gilliams Märchen-Medley
gefällt mit magischer Optik, einem schaurig-schrulligen Atmosphäre-Mix und
einigen vital inszenierten Fantasysequenzen, auch wenn die Brüder, verglichen
mit den Bildern, etwas farblos bleiben. Bewusst theatralisch angelegt, stellt
"Brothers Grimm" aufgeklärtes Denken und Mythenmacht gegenüber, versteht sich
mehr als skurrile Farce als ein dramatisches Schauermärchen. Das ergibt keinen
Klassiker, wohl aber kommerzielles Kino mit Widerhaken.
–jvg
Bewertung: **000
Deutschlandstart: 6. Oktober 2005
Verleih: Concorde
Der Duft von Lavendel
GB 2004 / 88 Min.
Regie: Charles Dance.
Darsteller: Judi
Dench, Maggie Smith, Daniel Brühl, Miriam Margolyes, Natascha McElhone, David
Warner, Freddie Jones, Clive Russell.
Die Story: 1936 in einem kleinen englischen Dorf
an der Küste von Cornwall. Hier herrscht die pure Idylle und in ihrem Cottage
leben die Schwestern Janet (Maggie Smith) und Ursula (Judi Dench) friedlich
vor sich hin. Etwas Gartenarbeit, dann wie üblich der Nachmittagstee, abends
wird gestrickt und zwischendurch ein wenig am Meer spaziert. Bis eines Tages
ihr beschauliches Leben auf den Kopf gestellt wird. Nach einem heftigen Sturm
finden die Schwestern einen jungen Mann (Daniel Brühl), der an den Strand
geschwemmt wurde. Die beiden nehmen den Fremden bei sich auf und pflegen ihn
gesund. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei ihrem Gast um einen jungen
Polen namens Andrea Marowksi. Zwar spricht er kein Wort Englisch, dafür aber
gut Deutsch, und er spielt virtuos Violine. Ursula fühlt sich sofort zu ihm
hingezogen und verliebt sich zum ersten Mal in ihrem Leben. Leider ist Andrea
noch ein Junge und hat mittlerweile Interesse an der hübschen Olga Danilof
(Natascha McElhone) gefunden, die ebenfalls Gast in dem englischen
Küstenstädtchen ist. Während Janet versucht, ihre Schwester Ursula auf den
Boden der Tatsachen zurückzuholen, nimmt Andreas Leben eine plötzliche Wende,
denn Olga hat noch ein paar Überraschungen für ihn auf Lager...
Die Stars: Der deutsche Daniel Brühl
(„Goodbye, Lenin!“; „Elefantenherz“) spielt hier mit den beiden Grand Dames
des britischen Films, Oscar-Preisträgerin Dame Judi Dench („Shakespeare in
Love“; „007 – Goldeneye“) und der zweifachen Oscar-Gewinnerin Maggie
Smith („Harry Potter I-IV“; „Die besten Jahre der Miss Jean Brody“; „Das
verrückte California Hotel“).
Der Regisseur: Schon
seit Jahren laborierte Schauspieler Charles Dance („Gosford Park“; „Swimming
Pool“; „Alien 3“; „The Last Action
Hero“) an Drehbüchern,
plante einen Film. Erst Kurzgeschichten aus William J. Lockes „Faraway
Stories“ lösten den Knoten und dem Regidebütanten gelang ein charmantes
Melodram gespickt mit englischem Witz und bestückt mit total skurrilem
Personal.
stadtmagazin-Bewertung: Eine bessere Besetzung bis
in die kleinste Nebenrolle hätte es nicht geben können.
Doppel-Oscar-Preisträgerin Maggie Smith versprüht einen spröden Charme und
Judi Dench nimmt man die mädchenhafte Verliebtheit absolut ab. Diesem Paar
möchte man stundenlang zugucken. Daniel Brühl schlägt sich neben diesen Ikonen
wacker als netter Junge ohne seelische Untiefen. Das Feuerwerk an typisch
englischem Witz und Sarkasmus bricht geschickt aufkommende Traurigkeit, ohne
in Fröhlichkeit abzudriften. Die schmerzhafte Zärtlichkeit und zarte
Melancholie dieses Melodrams sollte niemanden unberührt lassen, weder Jung
noch Alt. Ein netter Film, der prima in den Herbst passt.
-jvg
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 06. Oktober 2005
Filmverleih: Concorde
Ein Duke kommt selten allein
USA 2005 / 105 Minuten
Regie: Jay Chandrasekhar.
Darsteller: Seann William Scott, Johnny Knoxville,
Jessica Simpson, Willie Nelson, Burt Reynolds, Joe Don Baker, Lynda Carter und
Alice Greczyn.
Die Story: Die Cousins Bo (Seann William Scott)
und Luke (Johnny Knoxville) Duke sitzen wieder hinterm Steuer und machen die
Gegend unsicher. Natürlich ist auch ihre Cousine Daisy Duke (Jessica Simpson)
dabei, die stolz die knappsten Hotpants im ganzen Süden trägt. Ihren
Lebensunterhalt verdienen sie mit schwarz gebranntem Schnaps. Onkel Jesse
(Willie Nelson) braut den leckersten Rachenputzer im ganzen Süden. Mit dem
Gesetz nehmen es die Jungs nicht so genau – weshalb sie bei ihren Lieferungen
immer etwas schneller sein müssen als die Polizei, mit der sie sich in ihrem
berüchtigten orangefarbenen Dodge Charger aberwitzige Rennen liefern. Nach
einem harten Tag gibt es nichts Besseres, als in der Kneipe The Boar’s Nest
ein eiskaltes Bier zu zischen – denn dort bedient Daisy. Manchmal wollen
Ortsfremde das schönste Girl von Hazzard County begrabschen, doch wie alle
Dukes kann auch Daisy sich wehren. Und wenn Bo und Luke dabei sind, gibt das
in der Regel eine nette, altmodische Saloon-Keilerei. Als Bo und Luke
mitbekommen, dass sich der korrupte Landrat Boss Hogg (Burt Reynolds) die
Grundstücke ihrer Nachbarn illegal unter den Nagel reißt, gibt es nur eins:
das Gaspedal durchtreten, um Hazzard County vor dem Schlimmsten zu bewahren…
Die Stars: In die Rollen der Dukes schlüpften
Sängerin Jessica Simpson, Seann William Scott („American Pie“, „Old School“)
und Johnny Knoxville („Jackass“, „Men in Black II“). In weiteren Rollen
spielen Burt Reynolds („Boogie Nights“, „Auf dem Highway ist die Hölle los“)
und Country-Legende Willie Nelson („Wag the Dog“).
Der Regisseur: Regie bei der Kino-Version von “Ein
Duke kommt selten allein” führte Jay Chandrasekhar (Club Mad).
stadtmagazin-Bewertung: Nachdem die Dukes schon
1979 den Fernsehbildschirm unsicher machten, sorgen sie nun auch auf der
Leinwand für Unruhe. Nette und auch etwas harmlose Kinoversion des TV-Kult der
70er. Bunt, bescheuert und banal wie eine Tüte Smarties. Kein fader
Nachgeschmack – einfach nur Fast-Food-Kinounterhaltung – das Richtige zum
Feierabend!
-jvg
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 06. Oktober 2005
Filmverleih: Warner Bros.
A History of Violence
USA/Kanada 2005 / 105 Minuten
Regie: David Cronenberg.
Darsteller: Viggo Mortensen, Maria Bello, Ed
Harris, William Hurt, Ashton Holmes.
Die Story: Die Stalls sind eine Musterfamilie aus
dem Mittleren Westen. Tom (Viggo Mortensen) und Edie (Maria Bello) sind seit
über 20 Jahren verheiratet, haben zwei Kinder und ein eigenes kleines
Häuschen. Sie lieben sich und betreiben einen Coffeeshop. Alles scheint
perfekt zu sein, bis zu dem Tag an dem Tom in seinem Café überfallen wird, die
beiden Räuber wie ein professioneller Kämpfer überwältigt und in Notwehr
erschießt. In der Presse wird Tom landesweit als Held gefeiert - Sein Gesicht
ist in jeder Zeitung zu sehen, sein Name in jedermanns Mund. Schon bald darauf
taucht ein Fremder (Ed Harris) auf, der Tom von früher zu kennen glaubt und
noch eine Rechnung mit ihm offen hat. Liegt nur eine Verwechslung vor oder
stimmt die Geschichte des Fremden tatsächlich…
Die Stars: Viggo Mortensen wurde durch die drei
Teile des „Herr der Ringe“-Zyklus bekannt. Ed Harris spielte bisher in über 50
Spielfilmen („Pollock“; „Apollo 13“; „Truman Show“) und war schon vier Mal für
den Oscar nominiert.
Der Regisseur: Der Kanadier David Cronenberg ist
ein Meister des subtilen Horror- und Thriller-Genres. Mit Filmen wie
„Scanners“, „Die Fliege“ oder „Crash“ und „eXistenZ“ beeinflusste er ganze
Generationen von Regisseuren.
stadtmagazin-Bewertung: David Cronenbergs
beeindruckender Thriller nach einer Comicvorlage, der bei den Filmfestspielen
in Cannes seine Premiere feierte, beginnt mit der heilen Familienidylle und
schlägt dann einen vollkommen überraschenden, aber für den Regisseur typischen
Weg ein. Im Stil der existenzialistischen Western und immer wieder
durchbrochen von grotesken Gewaltausbrüchen nimmt sich "History of Violence"
Cronenbergs Lieblingsfrage nach der wahren Identität des Menschen an,
überzeugt aber auch mit seiner beachtlichen Geradlinigkeit und Konsequenz. Ein
großartiges Ensemble mit einem Oscar-reifen Ed Harris und einem hervorragenden
Willam Hurt. Dieser Thriller ist auf keinen Fall etwas für zart Besaitete,
denn hier wird knallhart vor Augen geführt, was pure Gewalt wirklich bedeutet.
Dennoch wirklich empfehlenswert.
-jvg
Bewertung: ****0
Deutschlandstart: 13. Oktober 2005
Filmverleih: Warner Bros.
Kurzbelichtet:
Paradise Now!
Die palästinensischen Freunde Khaled
und Said werden von skrupellosen Landsleuten dazu bestimmt, sich als
Selbstmordattentäter in Tel Aviv in die Luft zu sprengen. Die Operation
verläuft nicht wie geplant und die Freunde verlieren sich aus den Augen.
Voneinander getrennt und ganz auf sich allein gestellt, stehen sie plötzlich
vor der Aufgabe, für ihre Überzeugungen in letzter Konsequenz einzustehen…
Nachdem er zuletzt mit dem romantischen Drama „Rana's Wedding“ bereits einen
Blick auf den alltäglichen Wahnsinn im heutigen Jerusalem warf, führt
Regisseur Hany Abu-Assad mit seinem vierten und bei der Berlinale 2005 mit dem
Publikumspreis ausgezeichneten Film abermals die tragisch-abstrusen Folgen des
Nahostkonflikts vor Augen.
-jvg
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 29. September 2005
Verleih: Constantin
New Police Story
Inspektor Wing (Jackie Chan) aus
Hongkong fühlt sich verantwortlich für den Tod mehrerer Kollegen und versinkt
im Suff. Ein junger Typ, angeblich neu im Dienst, bringt ihn wieder auf die
Beine. Gemeinsam verfolgen sie die Gang, die für den Mord an Wings Einheit
verantwortlich war: eine extremsportbegeisterte Truppe von Kindern reicher
Leute, die es auf alle Cops der Stadt abgesehen hat… Der fünfte Teil seiner
"Police Story"-Reihe ist alles andere als ein typischer Jackie Chan Film. Ein
knallhartes, kompromissloses Actiondrama zwar in Buddy-Cop-Movie-Manier und
mit gewohnt guter Action, jedoch kaum Slapstickhumor und dafür mit sehr
chinesischen Kitscheinlagen.
-jvg
Bewertung: **000
Deutschlandstart: 13. Oktober 2005
Verleih: 3L
Kiss, Kiss, Bang, Bang
Die Jugendfreunde Harry (Robert
Downey Jr.) und Harmony (Michelle Monaghan) begegnen sich viele Jahre später
in Hollywood. Sie ist ein Starlet mit unerfüllten Träumen, er ein Dieb, der
auf der Flucht vor der Polizei bei einem Casting landet und so überzeugend den
Flüchtenden gibt, das er eine Filmrolle bekommt. Perry (Val Kilmer) ist
Privatdetektiv, den Harry als Recherche für seine Probeaufnahmen begleitet.
Doch als das Duo Zeuge eines Mordes wird, überstürzen sich die Ereignisse und
häufen sich die Leichen… In seinem Regiedebüt unterstreicht Shane Black die
bereits in seinen Hit-Drehbüchern (darunter "Lethal Weapon") demonstrierten
Dialogqualitäten. Lakonischer Sprachwitz, eine Vorliebe für die Welt Raymond
Chandlers und eine entsprechend verschachtelte Handlung zeichnen diesen
amüsanten Erstling aus, in dem Robert Downey Jr. und Val Kilmer aus einer
stimmigen Besetzung herausragen.
-jvg
Bewertung:****0
Deutschlandstart: 20. Oktober 2005
Verleih: Warner Bros.
Keine Lieder über Liebe
Der junge Filmemacher Tobias Hansen
(Florian Lukas) lebt seit einem Jahr mit seiner Freundin Ellen (Heike
Makatsch) zusammen in Berlin. Seit seinem Umzug ist der Kontakt zu seinem
Bruder Markus (Jürgen Vogel), einem Hamburger Rockmusiker, unerwartet
abgebrochen. Als er eines Tages die Plakate für die Deutschlandtournee der
Hansen Band sieht, entscheidet er sich, einen Dokumentarfilm über seinen
Bruder zu drehen. Widerwillig lässt sich Markus darauf ein. Tobias lädt Ellen
zu den Dreharbeiten ein, um herauszubekommen, was sich vor einem Jahr zwischen
ihr und Markus abspielte. Ellens Auftauchen lässt ungelöste Konflikte
aufbrechen. Im Chaos der Gefühle versuchen Tobias, Markus und Ellen, ihre
Verhältnisse zu klären… Die Biografien der Figuren und ihre gemeinsame
Vergangenheit entwickelten die Schauspieler zusammen mit Regisseur Lars
Kraume. Auf derselben Grundlage wurden mit den Musikern die Musik und die Band
um Markus Hansen entwickelt, um eine echte Deutschlandtour zu spielen. Gedreht
wurde chronologisch. Dadurch begegneten sich die Figuren in einer
fortlaufenden Improvisation während der Konzerte und im Tourbus, im ständigen
Wechselspiel zwischen Realität und Fiktion. Spannend und unterhaltsam. Die
Hansen Band gibt es nun übrigens wirklich. Sie ist wieder mit Jürgen Vogel auf
Tour.
-jvg
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 27. Oktober 2005
Verleih: Alamode Film
Flightplan – Ohne jede Spur
Nach dem Tod ihres Mannes tritt Kyle
(Jodie Foster) mit ihrer zehnjährigen Tochter den Heimflug von Berlin in die
Vereinigten Staaten an. Nach kurzem Schlaf wacht Kyle auf und findet sich in
10.000 Metern Höhe ohne ihre Tochter vor. Die Suche im Flugzeug bleibt
ergebnislos, noch schlimmer: Niemand kann sich erinnern, dass das Mädchen
überhaupt an Bord gewesen ist… Der erste Hollywood-Film von "Tattoo"-Regisseur
Robert Schwentke. Oscargewinnerin Jodie Foster spielt darin die Hauptrolle
einer Amerikanerin, deren Tochter an Bord eines Flugs von Berlin in die
Staaten spurlos verschwindet. Ein Hitchcock-ähnliches Szenario wird damit in
klaustrophobischer Atmosphäre in Gang gesetzt - ein packender Thriller.
-jvg
Bewertung: ***00
Start: 20. Oktober 2005
Filmverleih: Buena Vista
Stolz und Vorurteil
England am Ende des 18.
Jahrhunderts. Die Familie Bennet freut sich über ihren neuen, in der höheren
Gesellschaft anerkannten Nachbarn Mr. Bingley, den sich Mutter Bennet sogleich
als Schwiegersohn und Gatten für eine ihrer fünf Töchter erhofft. Bingley
verliebt sich auch prompt in die Älteste, aber auch die anderen vier sollen
nicht lange allein bleiben... Regisseur Joe Wright hält sich bei seiner
Verfilmung von Jane Austens Romanklassikers aus dem Jahr 1813 streng an das
Original, schlägt durchaus ernste Töne an und wird von einem hervorragenden
Schauspielerensemble unterstützt, das die hervorragende Charakterzeichnung
optimal umsetzt. Wunderschön und authentisch bebildertes klassisches
Kostümkino.